"Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele". Mit diesen Worten hat Friedrich Wilhelm Raiffeisen den Genossenschaftsgedanken treffend zusammengefasst. Genossenschaften als Solidar-Gemeinschaften, also Vereinigungen von Menschen, die gleiche Interessen verfolgen, gibt es bereits seit mehr als 100 Jahren. Diese Organisationsform von Menschen dient der Selbsthilfe, der Selbstverantwortung und der Selbstverwaltung.
Der Genossenschaftsgedanke ist historisch gewachsen und nach wie vor lebendig und gegenwärtig. Die bekanntesten deutschen Gründungsväter, Herrmann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen haben viel zur Entwicklung dieses Genossenschaftsgedankens beigetragen.
Selbsthilfe, Selbstbestimmung, Selbstverwaltung, Selbstverantwortung - das sind die Säulen, auf denen das genossenschaftliche Denken aufgebaut ist. Vorurteilsfrei nicht nur die eigenen vier Wände zu betrachten, sondern das Ganze zu sehen und zu fördern ist eine wesentliche Voraussetzung, um das genossenschaftliche Leben mitzugestalten. Genossenschaften schaffen Werte im Sinne dieser Genossenschaftsidee.
Über die im Genossenschaftsgesetz festgelegten Grundlagen beschließen die Mitglieder eine eigene Satzung, in der Zielsetzungen, Förderaufträge, Rechte und Pflichten der Mitglieder, ihre Beitrittsbedingungen, Organe der Genossenschaft, usw. festgelegt sind.
Der Zweck der Genossenschaft ist vorrangig die Förderung der Mitglieder, indem eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung gewährleistet wird. Das schließt ein lebenslanges Wohnrecht für Mitglieder ein. Das Leben in einer Genossenschaft, unter deren Dach sich Gemeinschaftseigentum befindet, wird bestimmt durch deren Mitglieder. Die Erwirtschaftung höchstmöglicher Gewinne oder die Spekulation mit dem "Gut" Wohnung entspricht nicht deren Zielen. Geld, das von Wohnungsbaugenossenschaften erwirtschaftet wird, fließt auch wieder in die Genossenschaft zurück – in Wohnungen, Häuser, soziale Projekte oder die Gestaltung des Wohnumfeldes. Investitionen kommen also allen Mitgliedern zu Gute.